KARLSRUHE/FRANKFURT (dpa-AFX) - 17 Jahre nach der Pleite des Medienkonzerns Kirch beschäftigt die Rolle der Deutschen Bank noch einmal den Bundesgerichtshof (BGH). Im Mittelpunkt stehen die drei früheren Vorstandschefs Rolf Breuer (81), Josef Ackermann und Jürgen Fitschen (beide 71). Das Landgericht München I hatte sie 2016 von Betrugsvorwürfen freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft will weiter eine Verurteilung erreichen und hat Revision in Karlsruhe eingelegt. Die Richter wollen ihr Urteil am 31. Oktober verkünden, wie der Senat nach der Verhandlung am Dienstag bekanntgab. (Az. 1 StR 219/17)

Der 2011 gestorbene Medienunternehmer Leo Kirch hatte Breuer und die Deutsche Bank für den Zusammenbruch seines Konzerns verantwortlich gemacht. In dem Verfahren vor dem BGH geht es um angebliche Falschaussagen der drei Ex-Deutsche-Bank-Chefs in einem Zivilprozess um Schadenersatz. Die Staatsanwaltschaft wirft Breuer, Ackermann und Fitschen vor, ihre Angaben abgestimmt zu haben, um das Geldhaus vor hohen Zahlungen zu bewahren. Von dem Urteil des BGH hängt ab, ob die Freisprüche Bestand haben oder der Prozess neu aufgerollt wird./sem/DP/jsl