Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt startet eher zurückhaltend in die neue Handelswoche. Am Markt heisst es, politische Themen würden zunächst dominieren. Erst ab dem morgigen Dienstag nimmt die derzeit laufende Berichtssaison dann wieder Fahrt auf. Darüber hinaus liefern die Vorgaben aus Übersee kaum Orientierungshilfe.

Auf Themenseite sehen Marktteilnehmer einerseits den Brexit als anhaltenden Unsicherheitsfaktor. Zwar habe das Unterhaus die Hängepartie um den Ausstieg Grossbritanniens aus der EU noch einmal verlängert, weil es am Samstag noch nicht über den neuen Vertragsentwurf abgestimmt habe. Schon am heutigen Montag oder am Dienstag ist nun eine Abstimmung über den Vertragsentwurf möglich, nachdem die Johnson-Regierung eine Verlängerung des Austrittstermins bei der EU beantragt hat. Hierzulande dürften sich Investoren wiederum nach dem erdrutschartigen Sieg der Grünen nach geeigneten Investitionen umsehen, mit denen sie dieser künftigen politischen Kraft Rechnung tragen können.

Der Swiss Market Index (SMI) gewinnt gegen 09.20 Uhr 0,14 Prozent auf 9'979,80 Punkte. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) zieht um 0,29 Prozent an auf 1'530,25 Punkte. Der breite Swiss Performance Index (SPI) tritt mit -0,02 Prozent bei 12'059,34 Punkten hingegen auf der Stelle. Von den 30 wichtigsten Aktien gewinnen 18 hinzu, zehn verlieren und zwei sind unverändert.

Dass der Markt nicht vom Fleck kommt, ist vor allem den leichten Abgaben bei den drei Schwergewichten geschuldet. Novartis, Roche und Nestlé verhindern mit Kursverlusten zwischen 0,3 und 0,2 Prozent eine stärkere Aufwärtsbewegung.

Eher skeptisch reagieren Börsianer auch auf die Nachricht von AMS (-0,7%). Der Sensorhersteller hatte am Freitagabend einen erneuten Anlauf zur Übernahme des deutschen Lichtkonzerns Osram gestartet. Diesmal strebt AMS eine tiefere Mindestannahmeschwelle an, während der Kaufpreis gleich bleibt.

Dagegen ziehen die Aktien der beiden Grossbanken UBS (+1,5%) und CS (+1,4%) deutlich an. Sie hatten sich bereits in der Vorwoche mit leichten Gewinnen von den zuletzt verstärkten Abgaben erholt. Zudem werden sie bei Kepler im Nachgang an die Wahlen als mögliche Profiteure von freundschaftlicheren Beziehungen zu Brüssel gesehen.

hr/tt