Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Montag mit leichten Aufschlägen in die neue Handelswoche starten. Angesichts eines gut gefüllten Kalenders könnten sich die zahlreichen Quartalszahlen als die entscheidende Kraft in dieser Woche entwickeln, heisst es im Handel. Die Vorgaben aus Übersee geben zunächst allerdings keine klare Richtung vor.

So hatte die Wall Street am Freitag tiefer geschlossen. In Asien entwickeln sich die Märkte eher uneinheitlich. Händler verweisen einerseits auf den Brexit, bei dem der weitere Verlauf nach der Abstimmung am Wochenende weiter offen ist. Premier Boris Johnson hatte sich am Samstagabend dem britischen Parlament gebeugt und bei der EU eine Fristverlängerung bis Ende Januar beantragt. Doch verband Johnson dies mit der Ansage, den EU-Austritt trotzdem am 31. Oktober durchzuziehen. Schon am Montag könnte er den Brexit-Vertrag erneut dem Unterhaus vorlegen. Auch das Thema US-chinesische Handelsgespräche sei weiterhin aktuell, hiess es. Hierzulande werden Investoren zudem schauen, wie sie sich nach dem Wahlausgang vom gestrigen Sonntag positionieren.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI gewinnt gegen 08.20 Uhr 0,29 Prozent hinzu auf 9'994,33 Punkte. In der vergangenen Woche hatte der Leitindex ein Minus von etwa einem halben Prozent eingefahren.

Mit einem Plus von 1,1 Prozent sind die Genussscheine von Roche im vorbörslichen Handel der absolute Spitzenreiter unter den Blue Chips. Der Konzern hatte am Morgen einen wichtigen Studienerfolg mit seinem Immuntherapeutikum Tecentriq gemeldet, das sich in der Behandlung von Leberkrebs als wirksam erwiesen hat.

Auch die Anteilsscheine von AMS (+0,8%) tendieren vorbörslich fester. Der Sensorhersteller hatte am Freitagabend einen erneuten Anlauf zur Übernahme des deutschen Lichtkonzerns Osram gestartet. Diesmal strebt AMS eine tiefere Mindestannahmeschwelle an, während der Kaufpreis gleich bleibt.

Noch grössere Kursbewegungen werden vorbörslich allerdings durch Analystenkommentare verursacht. So hat die Citigroup Händlern zufolge offenbar die Aktien von Julius Bär (-0,9%) abgestuft.

Im breiten Markt reagieren die Aktien von Bobst (-1,9%) sichtlich verschnupft auf eine Abstufung durch Mainfirst, während sich bei SFS (+1,1%) laut Marktteilnehmern eine Hochstufung durch Kepler Cheuvreux positiv bemerkbar macht.

hr/tt