NEW YORK (awp international) - Der Euro hat am Donnerstag im US-Handel weiter von der Einigung auf ein Brexit-Abkommen profitiert. Im europäischen Geschäft war der Kurs zeitweise bis auf 1,1140 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand seit Ende August angesprungen. Zuletzt fiel der Euro zwar wieder etwas zurück, blieb aber klar über 1,11 Dollar und kostete 1,1123 Dollar.

Auch zum Franken hat sich der Euro verteuert, er konnte sich jedoch nicht über der Marke von 1,10 Franken halten. Aktuell kostet die europäische Gemeinschaftswährung 1,0990 Franken und der Dollar geht zu 0,9880 Franken um.

Unmittelbar vor Beginn des wichtigen EU-Gipfels in Brüssel hatten sich Grossbritannien und die Europäische Union auf ein Austrittsabkommen für das Vereinigte Königreich einigen können. Allerdings braucht das Abkommen noch die Zustimmung des britischen Parlaments. Das gilt als kritisch, weil Grossbritanniens Premier Boris Johnson dort über keine Mehrheit verfügt.

"Jetzt hängt alles am britischen Parlament", lautet die Einschätzung des Chefvolkswirten der Commerzbank, Jörg Krämer. Stimmen die Abgeordneten dem Abkommen zu, gäbe es Ende Oktober eine saubere Scheidung, was gerade für die exportorientierte deutsche Wirtschaft sehr wichtig wäre.

Die Skepsis der Anleger über den Ausgang der Abstimmung im Parlament in London zeigte sich am Kursverlauf des britischen Pfund. Nachdem die Währung zunächst stark an Wert gewinnen konnte und zeitweise den höchsten Stand seit Mai erreicht hatte, musste das Pfund zuletzt einen Grossteil der Gewinne wieder abgeben.

la/he/mk