Die Bekämpfung sozialer Ungleichheit verdrängt das Thema Zuwanderung in der Rangliste der Prioritäten der Bürger der drei größten Volkswirtschaften Europas (außer Großbritannien). Bis zu 75 Prozent der italienischen Befragten und jeweils 71 Prozent der Franzosen und Deutschen zeigten sich zunehmend unsicher über die Einkommensungleichheit. Arbeitsplätze und Renten waren weitere Stressfaktoren.

Die Italiener machten sich am meisten Sorgen um Arbeitsplätze, während die Deutschen mehr Wert auf Rentenreformen legten. Etwa zwei Drittel der französischen Befragten äußerten sich besorgt über beide Themen.

'Viele Befragte scheinen eine drohende Rentenkrise zu befürchten', sagt Arne Holzhausen, Head of Wealth and Insurance bei Allianz Research und Koautor der Studie. 'Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels, der Nullzinsen und der sich rasch ändernden Arbeitswelt sind diese Befürchtungen nicht vollkommen unbegründet. Die Rentenfrage kann jedoch nicht allein von der Regierung gelöst werden. Selbstverantwortung - eigene Vorsorgeanstrengungen - sind wichtig.'

Der Abbau der Arbeitslosigkeit war für die Italiener und Franzosen eine Top-Priorität. Vor dem Hintergrund der guten Verfassung des Arbeitsmarkts, spielt dieses Problem nur eine untergeordnete Rolle für die Deutschen.

Auch die Steuerpolitik, ein Thema das seit jeher diskutiert wird, stand ganzoben auf der Problemliste. Die Italiener und Franzosen sahen in hohen Steuern eine Belastung für die zukünftige Entwicklung. Die Befragten aus Deutschland, dem Land mit einer der höchsten Steuerrate in der EU, zeigten sich diesbezüglich jedoch gelassener. Für die Deutschen ist das als unzureichend empfundene Bildungssystem ein größeres Problem.

Fast 60 Prozent der Befragten glaubten, dass sich die Gesellschaft in jüngster Vergangenheit eher zum Negativen entwickelt hat. Das zeigen auch die hohen Werte des Allianz Need for Change Indicator (ANCI), der den Wunsch der Menschen nach Veränderungen im Zusammenhang mit nationaler und supranationaler Politik, Globalisierung, Digitalisierung/Internet und Klimawandel misst.

Die Mehrheit der Befragten war jedoch nicht allzu zuversichtlich, dass grundlegende Veränderungen im Gange waren. Dieser Pessimismus spiegelte sich im Allianz Future Confidence Indicator (AFCI) wider, der in allen drei Ländern unter 50 lag, was auf geringes Vertrauen in das politische System hindeutet.

Tatsächlich sah eine Mehrheit der italienischen und französischen Befragten ihr politisches Systems als eines der Hauptprobleme an!

Allianz SE veröffentlichte diesen Inhalt am 17 Oktober 2019 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 17 Oktober 2019 13:47:07 UTC.

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