Nestle S A : Schwaches Wachstum in China und Indien bremst Unilever aus
Am 17. Oktober 2019 um 13:09 Uhr
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London (Reuters) - Der Konsumgüterriese Unilever ist im dritten Quartal langsamer gewachsen als erwartet.
Grund: Der Konzern bekam die schleppende Nachfrage in bedeutenden Schwellenländern - allen voran Indien und China - zu spüren. Finanzchef Graeme Pitkethly sagte am Donnerstag zu Reuters: "In Indien kommen wir von sehr hohen Wachstumsraten und liegen nun nur noch bei Wachstumsraten im mittleren einstelligen Prozentbereich." In China halbierte sich das Umsatzplus im stationären Einzelhandel auf ein Prozent. Aber auch in Argentinien sorgte die dortige Wirtschaftskrise für Bremsspuren. In Summe ging das Wachstum in den aufstrebenden Märkten, auf die der neue Unilever-Chef Alan Jope sein Augenmerk gelegt hat, auf 5,1 Prozent von 7,4 Prozent im Vorquartal zurück.
Die Schwellenländer tragen 60 Prozent zum Gesamtumsatz des Unternehmens bei. Insgesamt kletterten die Erlöse organisch im dritten Quartal um 2,9 Prozent auf 13,3 Milliarden Euro und lagen damit leicht über den Schätzungen. Der Henkel-Konkurrent mit seinen Marken Dove, Magnum oder Axe bekräftigte trotz allem sein Jahresziel, das ein organisches Wachstum von drei bis fünf Prozent vorsieht. Auch Wettbewerber Nestle berichtete von einer Wachstumsflaute in China und erklärte, es sei nicht möglich gewesen, die Preise in den wettbewerbsintensiven Märkten zu erhöhen.
Nestlé S.A. ist der größte Lebensmittelkonzern auf der Welt. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Getränke (26,7%): Instantkaffees (Marken Nescafé und Starbucks), Kaffeekapseln (Nespresso), Schokogetränke (Nesquik, Milo, usw.), Getränke auf Teebasis (Nestea), usw.;
- Haustierfutter (20,3%): Purina, Friskies, Felix, usw.;
- pharmazeutische-, Ernährung- und Wohlbefinden Produkte (16,4%): Ernährungsergänzungsmittel (Marken Resource, Boost, Nutren, Optifast, Peptamen usw.), Säuglings- und Mutterernährungsprodukte (NAN, illuma, Cerelac, Nido, Gerber), ketogene Getränke (BrainXpert), Cerealien (Nesquick, Fitness, Cheerios, Lion, usw.) usw.;
- Fertiggerichte und Gewürzprodukte (12,5%): Tiefkühlgerichte und Gerichte aus der Kühltheke (Marken Lean Cuisine, Hot Pockets und Stouffer's), Suppen (Maggi), usw.;
- Milchprodukte und Eiscremes (11,8%): Milchpulver, gesüßte Kondensmilch, Joghurt und Dessertcremes, Eiscreme (Marken Nido, Nesvita, Carnation, La Laitière, Coffee Mate, Nestlé Ice Cream, Dreyers, Häagen-Dazs, Extrême usw.);
- Schokolade, Konfiserien und Kekse (8,7%): Kit Kat, Smarties, Cailler, Terrafertil, usw.;
- abgefüllte Mineralwasser (3,6%): Nestlé Pure Life, Vittel, Perrier, S. Pellegrino, usw.
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Schweiz (1,2%), Frankreich (3,8%), Großbritannien (3,8%), Deutschland (2,4%), Europa (12,8%), USA und Kanada (35%), China (5,9%), Asien und Ozeanien (21,4%) und Lateinamerika (13,7%).