Die Nachrichtenagentur Interfax meldete am Dienstag, die Behörde erwäge eine Regeländerung, so dass Uniper eine als strategisch bedeutend eingestufte Wasseraufbereitungsanlage ausgliedern könne. Fortum hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, sich Zugriff auf rund 70 Prozent der Uniper-Aktien gesichert zu haben. Der Konzern sei optimistisch, dass die Beschränkung durch die Gesetzeslage in Russland in den kommenden Monaten aus dem Wege geräumt werde.

Kern des Problems ist eine Anlage zur Trinkwasseraufbereitung, die zu einem Kraftwerk Unipers in Russland gehört. Fortum selbst hatte nach eigenen Angaben die Trinkwasseranlagen seiner Kraftwerke in Russland in eine russische Gesellschaft ausgelagert. Interfax zitierte Behördenchef Igor Artemjew mit den Worten, auch die Trinkwasseranlage Unipers könne ausgelagert werden, so dass die Wettbewerbshüter Fortum grünes Licht geben könnten. Dies sei aber nur unter der Bedingung möglich, dass die Transaktion zur Übernahme Unipers erst abgeschlossen werde, nach dem das Gesetz in Russland geändert worden sei.

Uniper wollte sich zu der Meldung nicht äußern. Vorstandschef Andreas Schierenbeck hatte in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstagsausgabe) gesagt: "Wir sind bei den Gesprächen zwischen den russischen Behörden und Fortum nicht dabei. Klar ist: Die Beschränkung für Fortum basiert auf der aktuellen Gesetzeslage."