BERLIN (dpa-AFX) - Angesichts von Batteriebränden in Recyclinganlagen warnt die SPD im Bundestag vor Schäden durch Akkus von Elektro-Tretrollern und fordert ein Pfandsystem. Mit den E-Scootern werde im Verleihsystem "nicht gerade vorsichtig umgegangen", sagte der Vize-Vorsitzende des Umweltausschusses, Michael Thews (SPD), der Deutschen Presse-Agentur. Die darin verbauten Lithium-Ionen-Akkus könnten aber Brände verursachen, wenn sie beschädigt seien oder falsch entsorgt würden. "Diese latente Brandgefahr stellt ein großes Risiko für die Recyclingbranche dar." Die Lösung könne ein "verbraucherfreundliches und unbürokratisches Pfandsystem" sein.

So ein Pfandsystem helfe bei der richtigen Entsorgung, verhindere Brandrisiken und ermögliche das Recycling, sagte Thews. Voraussetzung sei aber, dass die Akkus klar gekennzeichnet seien und sicher und leicht ausgebaut könnten. "Die Gerätehersteller müssen insoweit auch ihre Verantwortung wahrnehmen", sagte er.

Thews verwies darauf, dass Lithium-Ionen-Akkumulatoren sich nicht nur in Elektro-Fahrrädern und -Tretrollern finden, sondern etwa auch in Gartengeräten, Werkzeugen und anderen Geräten. Ihr Anteil an den Gerätebatterien sei von 2014 bis 2017 von 17,5 auf 23,4 Prozent gestiegen, bei den Industriebatterien von 2,5 auf 14 Prozent. Der Ausbau der Elektro-Mobilität lasse den Bedarf an Rohstoffen wie Kobalt, Nickel, Kupfer, Lithium und Aluminium steigen - damit gewinne auch das Recycling an Bedeutung.

Die Recyclingbranche hatte im Sommer beklagt, dass alte Batterien, die im Hausmüll oder Gelben Sack landen, immer häufiger zu Bränden mit hohem Sachschaden führten. Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) hatte darum eine Pfandpflicht für Batterien und eine "Aufklärungsoffensive" gefordert./ted/DP/zb