BERLIN (dpa-AFX) - Eine Woche vor der Automesse IAA haben Branchenvertreter und ihre Kritiker über Wege zu mehr Klimaschutz im Verkehr gestritten. Bei der öffentlichen Diskussionsrunde in Berlin kritisierte der Vizevorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Ernst-Christoph Solper, der Verkehr habe bislang nichts zum Klimaschutz beigetragen. "Wir sind auf dem Stand von 1990." Die Hersteller erwiderten, dass in den nächsten Jahren zahlreiche Elektroautomodelle neu auf den Markt kämen. "Wir sind Teil der Lösung", sagte Daimler-Vorstandsmitglied Britta Seeger.

Die Branche werde die Klimaziele bis 2030 erreichen, sicherte Bernhard Mattes zu, der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA). Uneinig waren beide Seiten, welches Ziel mit Bezug auf das Pariser Klimaabkommen gilt: Den Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur zu begrenzen auf 2 Grad verglichen mit der vorindustriellen Zeit oder auf 1,5 Grad.

Für die Kampagnenorganisation Campact warf Luise Neumann-Cosel den Herstellern vor, die Dimension des Klimaproblems nicht zu begreifen. "Wir befinden uns auf absolutem Katastrophenkurs." Dennoch brächten die Hersteller Autos auf den Markt, die wegen ihrer Größe viele Schadstoffe ausstießen. Mattes entgegnete, es stünden auch Kleinwagen zu Auswahl - im Mix damit würden die vorgegebenen Grenzwerte erreicht./bf/DP/fba