Brasilia/München (awp/awp/sda/reu) - Die Allianz steigt mit einer Übernahme zum zweitgrössten Autoversicherer in Brasilien auf. Der Münchner Versicherungsriese zahlt 3 Milliarden Real (729 Millionen Franken) für das vor allem aus Auto-Policen bestehenden Schaden- und Unfallgeschäft der brasilianischen Sul America.

Dies teilten beide Unternehmen am Freitag mit. Die Allianz setzt darauf, dass der bisher wenig erschlossene Markt so stark wächst wie zuletzt. Konzernchef Oliver Bäte sprach von einem "grossen Schritt bei der strategischen Repositionierung unseres Lateinamerika-Geschäfts". Die Allianz ist in Brasilien bisher die Nummer acht in der Autoversicherung, Sul America die Nummer fünf.

Bäte hat sich zum Ziel gesetzt, in möglichst vielen Ländern die Allianz in eine führende Position zu bringen - oder dort auszusteigen. Zuletzt hatte der Versicherer eine Reihe kleiner und mittelgrosser Übernahmen in die Wege geleitet, nachdem sich keine Gelegenheit für einen Mega-Zukauf ergab.

In Brasilien kommen mit Sul America umgerechnet 806 Millionen Euro an Beitragseinnahmen hinzu, 95 Prozent davon in der Autoversicherung. Insgesamt kommt die Allianz damit auf 1,5 Milliarden Euro Beitragseinnahmen und einen Marktanteil von 15 Prozent in der Auto-Sparte.

Bei Sul America machte die Autoversicherung bisher rund 16 Prozent des Geschäfts aus. Der 1895 gegründete Versicherer will sich auf die Kranken- und Lebensversicherung konzentrieren. Zu den grössten Aktionären von Sul America gehört mit 14,9 Prozent der Rückversicherer Swiss Re.