Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt verzeichnet am Donnerstag im frühen Handel nach dem Ausverkauf zur Wochenmitte knappe Kursgewinne. Die Vorgaben aus Übersee sind zwar dunkelrot, allerdings deuten die Futures aktuell auf eine ebenfalls etwas festere Wall Street am Nachmittag hin. Die steigenden Rezessionsängste sorgen gleichzeitig dafür, dass Marktteilnehmer nun auf weitere geldpolitische Lockerungen setzen.

Auslöser für den gestrigen Ausverkauf war die Rendite-Entwicklung der amerikanischen Staatsanleihen. Zeitweise warfen Anleihen mit einer kürzeren Laufzeit mehr Rendite ab als die zehnjährigen, während die Renditen für 30-jährige Treasuries auf neue Tiefstände geschickt werden. Vor allem der nach wie vor ungelöste US-chinesische Zollstreit wird als einer der Hauptgründe für diese Entwicklung gesehen. Händler betonen, dass es keinen Grund zur Panik gebe. Allerdings könnte ein solches Signal in einem Markt wie derzeit auch zu einem Selbstläufer werden.

Der Swiss Market Index (SMI) steht gegen 9.10 Uhr 0,13 Prozent höher bei 9'641,21 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewinnt ebenfalls 0,13 Prozent auf 1'457,01 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) steht um 0,20 Prozent höher bei 11'737,02 Punkten. Bei den 30 SLI-Titeln stehen 20 Gewinner zehn Verlieren gegenüber.

Unter den grössten Gewinnern sind Alcon, Sonova und Lonza zu finden, die sich zwischen 1,0 und 0,6 Prozent verteuern. Auch bei Geberit (+0,9%) greifen Investoren nach den Halbjahreszahlen verstärkt zu. Der Sanitärtechnikkonzern hat im ersten Halbjahr 2019 zwar ein gebremstes Wachstum verbucht, konnte aber die Profitabilität erhöhen. Laut UBS hat der Konzern in etwa wie erwartet abgeschnitten.

Dagegen trennen sich die Börsianer im grösseren Stil von Swisscom-Aktien (-1,4%). Laut Barclays hat der Telekomkonzern bei einigen Kenngrössen im ersten Halbjahr für Enttäuschung gesorgt.

Im breiten Markt sacken Comet nach einem unerwarteten Verlust um knapp 9 Prozent ab und auch Phoenix Mecano (-4,1%) und Tecan (-3,0%) verlieren nach Zahlen überdurchschnittlich.

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