Zürich (awp) - Für den Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich am Donnerstag nach dem Ausverkauf zur Wochenmitte zunächst eine leicht tiefere Eröffnung ab. Die Vorgaben aus Übersee sind dunkelrot. Als Auslöser für den Ausverkauf wird nach wie vor auf die Rendite-Entwicklung der amerikanischen Staatsanleihen verwiesen. Zeitweise warfen Anleihen mit einer kürzeren Laufzeit mehr Rendite ab als die zehnjährigen, während die Renditen für 30-jährige Treasuries auf neue Tiefstände geschickt werden.

Diese Umkehrung der Zinskurve wird am Markt als Warnzeichen für eine mögliche Rezession gewertet. Vor allem der nach wie vor ungelöste US-chinesische Zollstreit wird als einer der Hauptgründe für diese Entwicklung gesehen. Das Thema dürfte auch weiterhin das Geschehen bestimmen, zumal die Rendite des 30-jährigen US-Bonds im frühen asiatischen Handel unter zwei Prozent fiel und damit zum allerersten Mal unter den offiziellen Leitzins der US-Notenbank. Gleichzeitig betonen Händler, dass es keinen Grund zur Panik gebe. Allerdings könnte ein solches Signal in einem Markt wie derzeit auch zu einem Selbstläufer werden.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 08.20 Uhr 0,08 Prozent tiefer bei 9'620,50 Punkten. Dabei notieren alle 20 SMI-Werte bis auf Geberit um bis zu 0,6 Prozent tiefer.

Der Sanitärtechnikkonzern Geberit (+0,9%) hat im ersten Halbjahr 2019 zwar ein gebremstes Wachstum verbucht, konnte aber die Profitabilität erhöhen. Laut UBS hat der Konzern in etwa wie erwartet abgeschnitten. Zudem habe sich die Verlangsamung etwa der europäischen Bautätigkeit nicht noch beschleunigt.

Während Geberit die positive Ausnahme sind nach zahlen, fallen die Aktien von Swisscom mit -0,6 Prozent nach zahlen überdurchschnittlich zurück. Laut Barclays habe der Telekomkonzern bei einige Kenngrössen voraussichtlich für Enttäuschung gesorgt. Die Swisscom hat im ersten Halbjahr weniger Umsatz und etwas weniger Reingewinn gemacht. Dagegen legte der Betriebsgewinn (EBITDA) leicht zu.

Im breiten Markt sacken Comet nach einem unerwarteten Verlust um 10 Prozent ab und auch für Tecan (-1,9%) zeichnet sich eine schwache Eröffnung ab.

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