Das US-Außenministerium habe dem Geschäft zugestimmt, gab das Verteidigungsministerium am Montag bekannt. Das Vorhaben habe keinen Einfluss auf die militärische Balance in der Region. China rief die USA auf, das Geschäft umgehend rückgängig zu machen. Der Waffenverkauf verstoße gegen internationales Recht und sei eine grobe Einmischung in die inneren Angelegenheiten Chinas, sagte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums am Dienstag. Er verletze die Souveränität der Volksrepublik und ihre Sicherheitsinteressen. Die USA sollten zudem die Verbindungen ihres Militärs zu dem Taiwans kappen, um die Beziehungen zu China nicht weiter zu strapazieren.

China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz. Wegen des Handelsstreits sind die Beziehungen mit den USA ohnehin angespannt. China hatte sich bereits über die Pläne, Waffen an Taiwan zu verkaufen, verärgert gezeigt. Die USA haben zwar keine offiziellen Beziehungen zu Taiwan. Sie sind aber der wichtigste politische Unterstützer und größter Waffenlieferant des Inselstaates. Taiwan ist seit Jahren an einer Modernisierung unter anderem seiner Panzer interessiert. Das Präsidialamt Taiwans dankte den USA für die Lieferung. "Taiwan wird seine Investitionen in die Verteidigung erhöhen und die Beziehungen zu den USA sowie zu Staaten mit einer ähnlichen Einstellung festigen", sagte ein Sprecher.

Die zum US-Verteidigungsministerium gehörende Agentur DSCA teilte mit, dass das Geschäft auf Anfrage Taiwans neben der Lieferung von 108 Panzern vom Typ M1A2T des US-Konzerns General Dynamics und 250 Stinger-Raketen auch den Verkauf von Maschinengewehren, Munition, gepanzerten Fahrzeugen, schweren Transportern und die Reparatur von Panzern beinhalte.