WIEN (dpa-AFX) - Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat eine erneute Verletzung der Auflagen des Atomabkommens durch den Iran bestätigt. IAEA-Chef Yukiya Amano habe den Gouverneursrat der UN-Behörde am Montag informiert, dass die Islamische Republik ihr Uran höher als die erlaubten 3,67 Prozent angereichert habe, teilte ein IAEA-Sprecher am Montag mit. Die IAEA-Inspekteure vor Ort hätten entsprechende Erkenntnisse übermittelt, hieß es. Anfang Juli hatte das Land bereits die Menge seiner erlaubten Uranvorräte überschritten.

Teheran will auch mit dem jüngsten Schritt die verbliebenen Partner unter Druck setzen, ihren Teil der wirtschaftlichen Zusagen des Abkommens von 2015 zu erfüllen. Die Obergrenze bei der Urananreicherung war für die internationale Gemeinschaft eine der zentralen Vereinbarungen. Damit sollte die Islamische Republik daran gehindert werden, eine Atombombe bauen zu können. Nach eigenen Angaben wird der Iran seine Uranvorräte zunächst nicht höher als fünf Prozent anreichern. Für den Bau einer Bombe sind 90 Prozent nötig.

Das Atomabkommen sollte das Land am Bau einer Nuklearwaffe hindern. Seit dem Ausstieg der USA ist die Vereinbarung vom Scheitern bedroht./mrd/DP/jha