Eine entsprechende Frage von Journalisten bejahte Deripaska bei einer Werksführung. Die USA hatten Deripaska im April 2018 wegen seiner Verbindungen zu Russlands Präsident Wladimir Putin auf eine Sanktionsliste gesetzt. Ende 2018 hatte der Oligarch seine Anteile an dem Konzern En+ reduziert, damit die Sanktionen gegen die Tochtergesellschaft, den Aluminiumkonzern Rusal, aufgehoben werden. So könne er es auch bei GAZ machen, sagte Deripaska nun.

Volkswagen hatte Insidern zufolge schon 2017 Gespräche über einen Einstieg bei GAZ geführt, die wegen der US-Sanktionen allerdings auf Eis gelegt wurden. Die Agentur Bloomberg hatte am Dienstag unter Berufung auf Insider berichtet, es gebe wieder Gespräche zwischen VW und GAZ. Dabei gehe es hauptsächlich um Investitionen des Wolfsburger Konzerns in Russland. Volkswagen hatte sich dazu nicht geäußert.

Deripaska sagte bei der Werksführung, wenn die US-Sanktionen nicht aufgehoben würden, könne der Autobauer nicht überleben. Sie beeinträchtigten die Geschäfte von GAZ, auch wenn sie wegen einer gewährten Aufschiebung noch nicht vollständig wirkten, erläuterte er. Partner wie der Stuttgarter Autobauer Daimler, der etwa den Kleintransporter Sprinter Classic für den russischen Markt von GAZ fertigen ließ, hätten die Zusammenarbeit aufgekündigt. Allerdings ist offen, ob die USA die Sanktionen gegen GAZ tatsächlich aufheben würden, wenn der russische Geschäftsmann die Kontrolle abgibt, so wie sie es bei Rusal getan haben. Der Aluminium-Konzern ist ein wichtiger globaler Zulieferer, die Sanktionen hatten die Preise verteuert und so auch US-Unternehmen getroffen. GAZ ist dagegen vor allem auf dem russischen Markt tätig.