Der Film "Roma" des mexikanischen Direktors Alfonso Cuaron gewann zwar den Titel als "Bester ausländischer Film", ihm wurde allerdings der größte Oscar-Sieg für den besten Film des Jahres verwehrt. "Roma" galt als einer der Favoriten für den wichtigen Academy Award. Letztlich ging der Preis an das Rassismus-Drama "Green Book" von Universal.

Doch die zehn Nominierungen, von denen "Roma" letztlich neben dem Titel für den "Besten Ausländischen Film" die Preise für den "Besten Regisseur" und die "Beste Kamera" einheimste, sorgten vor allem bei den etablierten Hollywood-Studios für Entsetzen. Netflix fordert die US-Dinosaurier wie Disney oder 21st Century Fox mit seinem monatlich kündbaren Bezahlangebot heraus und sorgt dafür, dass sich Kinobesucher Werke auch gern mal von der Wohnzimmercouch anschauen. Viele Kinoketten zeigen deswegen keine Netflix-Produktionen. Für "Roma" änderte Netflix dann sogar seine Firmenpolitik und zeigte den Film in einigen ausgewählten Kinos noch vor dem Online-Start. Bereits vor der prestigeträchtigen Oscar-Verleihung war eine Debatte darüber entbrannt, ob ein Streamingdienst den Top-Oscar erhalten sollte.

Netflix zählt inzwischen 139 Millionen Mitglieder und investiert Milliarden in seine Expansion und die Entwicklung neuer Inhalte. Bekannt geworden als Produzent von Serien am Fließband, widmet sich der Amazon-Prime-Konkurrent nun verstärkt auch Filmen, die vor allem in Hollywood mehr Reputation versprechen.