Hyundai Heavy Industries will nach Angaben vom Donnerstag die Nummer zwei Daewoo für umgerechnet 1,65 Milliarden Euro übernehmen. Dazu gibt die staatlich finanzierte Entwicklungsbank KDB ihre Anteile von 55,7 Prozent an Daewoo ab. Die Kombination der beiden führenden Schiffsbauer trage dazu bei, Überkapazitäten abzubauen und den Wettbewerb abzumildern, sagte KDB-Verwaltungsratschef Lee Dong Gull. Das Geschäft verbessere die Wettbewerbsfähigkeit von Daewoo zu einem Zeitpunkt, "zu dem die Bedrohung durch Nachzügler aus China und Singapur zunimmt".

Zusammen kommen Hyundai und Daewoo auf einen Marktanteil von 21,2 Prozent, gefolgt von der japanischen Imabari mit 6,6 Prozent, wie aus Daten des Analysehauses Clarksons hervorgeht. Lee sagte, es werde mehrere Monate dauern, bis die Genehmigungen der Aufsichtsbehörden in den betroffenen Ländern vorlägen. Die Werften steuern etwa sieben Prozent zu den südkoreanischen Exporten bei und beschäftigen sieben Prozent der Arbeitnehmer in dem Land. Die Branche erholt sich derzeit wieder von massiven Verlusten und einem Jobabbau. 2017 musste Daewoo mit umgerechnet mehr als zwei Milliarden Euro vor dem Kollaps bewahrt werden.