EINBECK (dpa-AFX) - Der Saatguthersteller KWS setzt mit neuer Rechtsform auf mehr Schlagkraft. Aus einer europäischen Aktiengesellschaft (SE) soll voraussichtlich im ersten Quartal 2019 eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (SE & Co. KGaA) werden, wie das Unternehmen am Freitag nach einem Beschluss der Hauptversammlung mitteilte. KWS will sich so mehr Luft zum Ausbau seines Geschäfts verschaffen. Konkrete Übernahmeziele gebe es zwar nicht, die Umwandlung schaffe aber ideale Voraussetzungen. Wachstumsmöglichkeiten und die Position des Unternehmens auf dem Kapitalmarkt würden gestärkt.

KWS hatte unlängst - und letztlich vergeblich - Interesse am Gemüsegeschäft von Bayer gezeigt. Die EU-Kommission hatte die Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto durch die Leverkusener an strenge Auflagen gebunden - unter anderem musste Bayer Teile seines eigenen Saatgeschäfts abgeben.

Gesellschafterin von KWS ist die KWS SE, in der die Aktionärsfamilien Büchting und Arend Oetker die Mehrheit (54,5 Prozent) halten - und die die Geschäftsführung der KWS übernimmt. Als Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) bezeichnet man eine Mischform aus klassischer Aktien- und Kapitalgesellschaft mit persönlich haftendem Gesellschafter. Anders als bei vielen Aktiengesellschaften sind Anteilsbesitz und Stimmrechte des Haupteigners hier oft nicht deckungsgleich. Dieser kann einen größeren Einfluss ausüben als ihm aufgrund der tatsächlich gehaltenen Papiere zustehen würde.

Außerdem wurde ein Aktiensplit beschlossen - also die Aufteilung des Aktienbestands in mehr Papiere zu einem jeweils geringeren Einzelwert. Das Verhältnis liegt laut KWS bei eins zu fünf. In Verbindung damit soll es eine Kapitalerhöhung aus Eigenmitteln geben. Als Dividende für das Geschäftsjahr 2017/18 sollen 3,20 Euro je alter Aktie gezahlt werden./tst/DP/men