Der gleichnamige US-Mutterkonzern will die restlichen Aktionäre seiner Paderborner Tochter zwangsweise abfinden und die Diebold Nixdorf AG anschließend vom Kurszettel streichen lassen, wie er am Mittwoch mitteilte. Die Amerikaner, denen die ehemalige Siemens-Tochter seit zwei Jahren gehört, hatten ihre Beteiligung in diesem Jahr auf 94 Prozent aufgestockt. Nach einer Übernahme reichen 90 Prozent für einen "Squeeze-out" der übrigen Aktionäre. Formal muss er von einer Hauptversammlung beschlossen werden, die bis Ende März 2019 stattfinden soll.

"Wir reduzieren Kosten und Komplexität", sagte der Chef der Diebold Nixdorf Inc., Gerrard Schmid. Der Squeeze-Out sei der "letzte Meilenstein" der Übernahme. Die Dividende für die Kleinaktionäre und die Kosten der Börsennotiz summierten sich zuletzt auf 20 Millionen Dollar. 13 Millionen davon habe man schon mit der Aufstockung der Anteile gespart. Die deutschen Minderheitsaktionäre setzen nun auf eine hohe Abfindung: Das Papier der Diebold Nixdorf AG stieg um 8,4 Prozent auf 63,50 Euro.

Diebold wollte mit der Übernahme von Wincor Nixdorf eigentlich dem US-Rivalen NCR besser Paroli bieten, steckt aber inzwischen in großen finanziellen Schwierigkeiten. Bei einem Umsatz von rund 4,5 Milliarden Dollar rechnet Diebold Nixdorf 2018 mit einem Verlust von 325 bis 365 Millionen Dollar. Allein Wincor Nixdorf war bei der Übernahme mit 1,7 Milliarden Euro bewertet worden, heute ist das fusionierte Unternehmen an der New Yorker Börse gerade noch 360 Millionen Dollar wert.