FRANKFURT (dpa-AFX) - FMC-Aktien haben am Mittwoch von einem für das Unternehmen positiven Ausgang eines Volksentscheids zur Dialyseversorgung in Kalifornien profitiert. Da das Bürgerbegehren über Änderungen bei der Vergütung von Dialysebehandlungen nicht durchgekommen ist, sei viel Unsicherheit und Risiko aus dem Papier des Dialysespezialisten gewichen. Die Anteile der Mutter Fresenius legten ebenfalls zu.

Die Papiere des Dialysespezialisten FMC sprangen am späteren Vormittag um 8,52 Prozent auf 74,88 Euro hoch und waren damit Spitzenwert im festen Dax. Fresenius stiegen zugleich um 4,04 Prozent auf 56,20 Euro. Papiere des US-Wettbewerbers von FMC, DaVita, wurden derweil an der Frankfurter Börse fast 6 Prozent höher gehandelt.

Seit der Gewinnwarnung von FMC Mitte Oktober, als die Aktien zeitweise um fast 20 Prozent eingebrochen waren, bedeutet dies erstmals wieder eine spürbare Erholung. In den vergangenen Tagen waren die FMC-Papiere unter der Marke von 70 Euro auf den tiefsten Stand seit Ende August 2015 gesackt. Im Jahresverlauf steht für FMC nun ein Minus von knapp 15 Prozent zu Buche, für den Dax eines von rund 10 Prozent.

Analysten verwiesen übereinstimmend auf das Ergebnis der Volksabstimmung vom Vortag. "Gesundheit hat Vorrang", titelte Bernstein-Analystin Lisa Bedell Clive in einer ersten Reaktion und betonte, dass die Unsicherheiten rund um das Thema Dialyseversorgung nun vom Tisch seien. Fast 62 Prozent der Wähler in Kalifornien hatten das unter der Bezeichnung Proposition 8 laufende Gesetzesvorhaben abgelehnt.

JPMorgan-Experte David Adlington hatte, wie er schrieb, mit einer positiven Kursreaktion von um die 5 Prozent gerechnet. Er erwartet zugleich aber keine Änderungen in den Berechnungsmodellen der Analysten, da der Status Quo infolge der Ablehnung letztlich aufrecht erhalten werde.

Wäre das Gesetzesvorhaben hingegen positiv beschieden worden, so hätte dies eine Gewinndeckelung für Dialyseanbieter in Kalifornien bedeutet, schrieb Goldman-Sachs-Analystin Veronika Dubajova. Dass Proposition 8 als eine der Hauptsorgen der Investoren in den vergangenen Wochen von den Wählern am Vortag nun abgelehnt wurde, sei daher "positiv für die gesamte Dialyseindustrie und insbesondere für FMC". Das Risiko sei nun raus und Investoren könnten wieder unbesorgter in die Papiere investieren.

Mit dem Volksbegehren sollten Dialyseanbieter wie etwa FMC oder auch DaVita gezwungen werden, bestimmte kostenüberschreitende Einnahmen an Patienten direkt oder deren Versicherer zurückzuzahlen. Kürzungen von Dienstleistungen wären dann laut der Anbieter die Folge gewesen und ebenfalls die Gefahr der Schließung von Dialysekliniken./ck/tih/zb