Moskau (Reuters) - Russland hat einem Bericht des Staatsfernsehens zufolge im vergangenen Monat einen Angriff der Ukraine auf die Militärparade am Tag der Marine befürchtet, bei der auch Präsident Wladimir Putin anwesend war.

In dem Bericht wurde Vize-Außenminister Sergej Rjabkow zitiert, wonach die Bedenken über die vermuteten Angriffspläne so groß gewesen seien, dass sich Verteidigungsminister Andrej Beloussow deswegen an seinen US-Amtskollegen Lloyd Austin gewandt habe. Einzelheiten darüber seien als Staatsgeheimnis eingestuft worden. Weitere Informationen wurden nicht mitgeteilt. Das ukrainische Außenministerium reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage dazu. Russland hatte den Tag der Marine am 28. Juli mit einer Militärparade in St. Petersburg gefeiert.

Die "New York Times" berichtete, Austin habe am 12. Juli einen Anruf von Beloussow erhalten, in dem es um eine geheime ukrainische Operation gegen Russland gegangen sei, von der die Führung in Moskau angenommen habe, sie werde von den USA gebilligt. Zwei ungenannte Vertreter der US-Regierung wurden von der Zeitung zitiert, wonach Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums in Washington von der russischen Behauptung überrascht gewesen seien und von solchen Plänen nichts gewusst hätten. Dennoch seien die russischen Bedenken so ernst genommen worden, dass die US-Regierung die Ukraine kontaktiert und dabei gewarnt habe, sollte eine solche Operation geplant sein, sie nicht umzusetzen.

(Bericht von Reuters, geschrieben von Christian Götz, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)