TIRANA (dpa-AFX) - Die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten treffen sich an diesem Dienstag (11.00 Uhr) in Albanien mit ihren Kollegen aus den Ländern des westlichen Balkans. Thema des Gipfels in der Hauptstadt Tirana soll unter anderem der Umgang mit Russland sein. So hat sich Serbien bislang nicht den EU-Sanktionen wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine angeschlossen und pflegt weiterhin relativ enge Beziehungen zur Regierung in Moskau.

Zudem ist für viele Staaten das Thema illegale Migration wichtig. Über Albanien, Serbien und die anderen Westbalkan-Länder waren zuletzt deutlich mehr Menschen in die EU gekommen. Allein im Oktober wurden nach Angaben der EU-Grenzschutzagentur Frontex 22 300 unerlaubte Grenzübertritte gezählt - fast drei mal so viele wie im Vorjahreszeitraum.

Grundsätzlich will die EU die Westbalkanländer enger an sich binden und sie zu weiteren Reformanstrengungen ermuntern, die dann irgendwann in einem Beitritt zur Europäischen Union münden sollen. Dazu gibt es auch finanzielle Unterstützung in Milliardenhöhe.

Mit Montenegro und Serbien führt die EU seit 2012 beziehungsweise 2014 Beitrittsverhandlungen. Albanien und Nordmazedonien wurde der Kandidatenstatus verliehen. Für Bosnien-Herzegowina hat die EU-Kommission jüngst den Kandidatenstatus empfohlen. Das Kosovo ist potenzieller Beitrittskandidat.

Der Westbalkan-Gipfel in Tirana ist das erste Treffen dieser Art außerhalb der EU. Für Deutschland wir Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in der albanischen Hauptstadt erwartet./aha/wim/DP/mis