Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones)--Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Russland erneut vor einer Verschärfung der Ukraine-Krise und einer Verschiebung der Grenzen gewarnt. Beim digitalen Weltwirtschaftsforum sagte Scholz, man können noch nicht sagen, ob die aktuellen diplomatischen Gespräche zur Deeskalation der Situation beitrügen, die Russland durch die Stationierung von 100.000 Truppen an der ukrainischen Grenze geschaffen habe. "Aber nach Jahren wachsender Spannungen können wir vernünftigerweise nicht schweigen. Deswegen sprechen wir mit Moskau in verschiedenen Formaten", sagte Scholz.

Dabei gehe es um die Forderung des Westens nach der territorialen Integrität der Ukraine und das Kernelement der europäischen Friedensordnung, dass Grenzen nicht mit militärischen Macht verrückt werden dürfen. Scholz betonte, dass das "Recht die Macht ausmacht und nicht umgekehrt". Die russische Seite sei sich der Entschlossenheit des Westens bewusst. Er hoffe, dass Russland sich außerdem bewusst sei, dass die Gewinne, die durch Kooperation erzielt werden könnten, größer seien als bei einer größeren Konfrontation.

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January 19, 2022 08:03 ET (13:03 GMT)