Berlin (Reuters) - Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hält im Zuge möglicher neuer Sanktionen gegen Russland einen Ausschluss des Landes aus dem internationalen Banken-Zahlungssystem Swift für das falsche Mittel.

"Die Abkopplung des gesamten Zahlungsverkehrs wäre vielleicht der dickste Knüppel, aber nicht unbedingt das schärfste Schwert", sagte die noch amtierende Grünen-Co-Chefin in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der "Süddeutschen Zeitung".

"Wir schauen uns als westliche Staaten sehr genau an, welche intelligenten Wirtschafts- und Finanzsanktionen tatsächlich die russische Wirtschaft und Führung treffen würden und nicht als Bumerang vor allem uns selbst", sagte Baerbock. Darüber bestehe auch Einigkeit mit den USA. Am Donnerstag hatte Baerbock US-Außenmininister Antony Blinken in Berlin empfangen. Bei dem Gespräch ging es vor allem um die Ukraine-Krise. Der Westen hat Russland mit massiven Sanktionen gedroht, sollte es zu einer Invasion der Ukraine kommen.