FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Freitag in einer engen Handelsspanne klar über 1,07 US-Dollar behauptet. Die Gemeinschaftswährung notierte gegen Mittag zu 1,0771 Dollar und damit auf dem Niveau vom Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag noch auf 1,0697 Dollar festgesetzt.

Die Anleger nahmen zur Kenntnis, dass in den USA eine drohende Zahlungsunfähigkeit der Regierung abgewendet wurde. Nach dem Repräsentantenhaus stimmte auch der Senat einer vorläufigen Aussetzung der gesetzlichen Schuldengrenze zu. Zahlungsausfälle der Vereinigten Staaten hätten vermutlich schwere Verwerfungen an den Finanzmärkten und wirtschaftliche Schäden hervorgerufen.

Indes legte der chinesische Yuan gegenüber dem Dollar deutlich zu. Vorausgegangen war ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach die Regierung in Peking informierten Personen zufolge an einem Maßnahmenpaket zur Stützung des Immobilienmarktes arbeite. So werde erwogen, Anzahlung für Wohnungen in einigen nicht zum Kerngebiet gehörenden Vierteln der Großstädte zu reduzieren, die Maklerprovisionen für Transaktionen zu senken und Beschränkungen für den Erwerb von Wohnimmobilien zu lockern.

Im Tagesverlauf rücken amerikanische Konjunkturdaten in den Mittelpunkt. Die US-Regierung veröffentlicht am Nachmittag ihren monatlichen Arbeitsmarktbericht. Die Zahlen haben große Bedeutung für die Geldpolitik der Notenbank Federal Reserve. Die Währungshüter sehen in dem robusten Jobmarkt vor allem zusätzliche Inflationsrisiken, weshalb ihnen eine Abkühlung recht wäre.

Die Vorgaben für den Arbeitsmarktbericht sind laut der Landesbank Hessen-Thüringen gemischt. So sei die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe im Mai leicht gegenüber dem April gesunken. Regionale Beschäftigungskomponenten aber lägen im Schrumpfungsbereich, während die entsprechende Subkomponente des ISM-Index für die Industrie gestiegen sei und oberhalb der Wachstumsschwelle liege. Zudem indiziere der Wert von 278 000 neuen Stellen in der Privatwirtschaft im Mai keine nennenswerte Abkühlung der Beschäftigungsdynamik./la/jsl/mis