FRANKFURT (awp international) - Sorgen um eine weltweite Pandemie hinterlassen zum Wochenstart auch am Devisenmarkt ihre Spuren. So profitierte der Euro nur kurzzeitig von einer leichten Aufhellung der Unternehmensstimmung in Deutschland. Am Mittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,0825 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Morgen.

Zum Franken geht der Euro mit 1,0604 Franken zwar wieder oberhalb der 1,06er Marke um, im asiatischen Handel hatte er diese Schwelle allerdings erstmals seit Sommer 2015 unterschritten.

Der US-Dollar legt dagegen auf breiter Front zu. Auch zum Franken bewegte sich der Greenback am Montagvormittag über weite Strecken oberhalb der 0,98er Grenze. Aktuell liegt er bei 0,9798 Franken nur knapp darunter. Auch andere Währungen stehen gegenüber dem amerikanischen Dollar unter Druck. Marktteilnehmer nennen die zunehmende Verunsicherung wegen der Ausbreitung des aus China stammenden Coronavirus als Grund. Der Dollar ist daher als Weltreservewährung stark gefragt.

Eine Ausnahme ist allerdings der japanische Yen, der zum Dollar trotz der hohen Betroffenheit Japans durch den Virusausbruch zulegt. Der Yen gilt an den Finanzmärkten wie der Dollar als sicherer Anlagehafen. Zudem wird der Yen in ungewissen Zeiten oftmals gestützt, weil japanische Anleger dann einen Teil ihrer hohen Auslandsforderungen nach Japan transferieren.

Anders sieht es bei Ländern mit starker Rohölförderung aus. Der russische Rubel verliert gegenüber dem Dollar rund zwei Prozent an Wert, die norwegische Krone fällt um etwa ein Prozent. Marktteilnehmer sehen hier den deutlich fallenden Erdölpreise als Grund für die Kursabschläge. Am Ölmarkt sorgt die Viruskrise zu Wochenbeginn für deutlich fallende Preise.

Zu den positiven Überraschungen zählen Analysten das Ifo-Geschäftsklima, das sich im Februar sich etwas aufhellte. "Die deutsche Wirtschaft scheint von der Entwicklung rund um das Coronavirus unbeeindruckt", kommentiert Ifo-Präsident Clemens Fuest. Der Ifo-Indikator folgt damit dem Einkaufsmanagerindex des Instituts Markit, der sich im Februar ebenfalls aufgehellt hat. Dagegen hatten sich die ZEW-Konjunkturerwartungen und der Sentix-Konjunkturindikator eingetrübt.

/bgf/jkr/mis/hr