Der als Reaktion auf die Finanzkrise vollzogene Umbau hin zu einem wetterfesteren Geschäftsmodell mit einer starken Bilanz und der Ausrichtung auf die Vermögensverwaltung habe sich ausgezahlt, sagte Finanzchef Kirt Gardner am Mittwoch auf einer Investorenkonferenz. "Die UBS ist stark, widerstandsfähig, verfügt über gut diversifiziert Ertragsquellen und geht mit dem Risiko umsichtig um." Die Anleger reagierten beruhigt, die UBS-Aktie legte in einem insgesamt schwachen Sektor zu.

Die Bank habe von der Krise stark betroffenen Branchen wie Luftfahrt sowie Öl und Gas nur in sehr beschränktem Ausmass Kredite gewährt. Auch bei Krediten an Privatkunden sei die UBS vorsichtig gewesen. Wegen des Einbruchs der Märkte hätten die Nachschusspflichten (Margin Calls) der Kunden zwar kräftig angezogen. "Trotz der in vielerlei Hinsicht historischen Einbrüche an den Märkten hatten wir relativ wenige Verluste", sagte Gardner. Mit den eigenen Liquiditäts-Beständen, die während der Finanzkrise in weiten Teilen der Branche auszutrocknen drohten, fühle sich die UBS wohl.

Auch die Stärkung der technologischen Infrastruktur habe sich gelohnt. "Wir haben ohne Unterbrechungen sehr hohe Volumina in allen unseren Geschäftsbereichen, insbesondere im Handel, erfolgreich bewältigt", sagte Gardner. Die UBS wolle an den geplanten Investitionsvorhaben festhalten. Zudem bekräftigte der weltweit größte Verwalter von Privatvermögen die Sparvorgabe von einer Milliarde Dollar.

Die UBS habe im bisherigen Jahresverlauf gute Fortschritte bei der Umsetzung der Strategie gemacht. Zur Erreichung der Ziele im laufenden Jahr äußerte er sich nicht explizit. "Ein gewisser Gegenwind ist unvermeidlich, aber unsere Erträge sind breit diversifiziert", erklärte Gardner. Er deutete an, dass die von vielen Notenbanken gesenkten Leitzinsen und die geschrumpften verwalteten Vermögen Bremsspuren bei den Erträgen hinterlassen könnten. Zudem dürften Kunden etwa Wertschriften-Kredite bei der UBS eher abbauen, sodass die Bank wohl auch hier weniger verdienen werde als ursprünglich geplant.

Die Auswirkungen des Coronavirus auf die Branche und die Weltwirtschaft seien schwer abzuschätzen, aber sie dürften tiefgreifend sein, sagte Gardner. "2020 wird ein Jahr des Wandels sein, an das wir uns alle noch sehr lange erinnern werden."