Ein Blick auf den bevorstehenden Tag an den europäischen und globalen Märkten von Kevin Buckland
Zwei der größten Zentralbanken der Welt haben am Donnerstag wichtige Entscheidungen zu treffen: die Europäische Zentralbank und die Schweizerische Nationalbank.
Zinssenkungen stehen bei beiden nicht in Frage, aber wie tief diese Senkungen sein werden, steht noch zur Debatte.
Die Schweizer Zentralbank entscheidet zuerst, und die vom Markt implizierten Chancen tendieren zu einer Zinssenkung um einen halben Punkt auf 0,5 %. Diese Tendenz hat sich in den letzten Wochen verstärkt, nachdem der Präsident der Schweizerischen Nationalbank, Martin Schlegel, die Möglichkeit einer Rückkehr zu negativen Zinssätzen angedeutet hat, falls dies erforderlich sein sollte, um den Appetit der Investoren auf den Safe-Haven-Franken zu dämpfen.
Bei der EZB wird eine Senkung um einen Viertelpunkt als das wahrscheinlichste Ergebnis angesehen, aber die Quote von 15% für eine Senkung um einen halben Punkt deutet darauf hin, dass die Händler dies als ein nicht zu vernachlässigendes Risiko ansehen. Der Spagat für die europäischen Zentralbanker ist eine Wirtschaft, die auf eine Rezession zusteuert, auch wenn einige der aggressiveren Notenbanker argumentieren, dass die Inflation angesichts des schnellen Lohnwachstums und der steigenden Dienstleistungskosten immer noch ein Problem darstellt.
Das Potenzial für hohe US-Zölle im Januar und die schwelenden politischen Krisen in Deutschland und Frankreich - dem Herzen der Eurozone - sorgen für zusätzliche Unsicherheit.
Wie auch immer sich die EZB heute entscheidet, eine weitere Lockerung der Geldpolitik wird zweifellos kommen: Die Märkte rechnen mit Zinssenkungen bei jeder Sitzung bis Juni, gefolgt von mindestens einer weiteren Senkung in der letzten Hälfte des Jahres 2025.
Einige wichtige Meilensteine für den Euro werden von einigen Marktteilnehmern ins Auge gefasst, darunter das Vor-Brexit-Niveau gegenüber dem Pfund Sterling und sogar die Parität mit dem Dollar zum ersten Mal seit Ende 2022.
Die Vereinigten Staaten veröffentlichen die PPI-Zahlen später am Donnerstag, einen Tag, nachdem ein wie erwartetes und nicht zu heißes Ergebnis der Verbraucherinflation den Markt auf eine Zinssenkung der Federal Reserve am 18. Dezember eingestimmt hat.
Die Rallye an der Wall Street im Anschluss an die Zahlen zum Verbraucherpreisindex, die den Nasdaq erstmals über die 20.000er-Marke trieb, schwappte auch auf Asien über und lässt Gutes für die europäischen Aktien erwarten.
Unterdessen stabilisierte sich der Yuan am Donnerstag, nachdem die PBOC einen etwas stärkeren Fixingkurs festgelegt hatte. Er war am Vortag nach einem Reuters-Bericht unter Druck geraten, wonach Peking eine weitere Abwertung in Erwägung zieht, um einem möglichen Handelskrieg der USA entgegenzuwirken.
Wichtige Entwicklungen, die die Märkte am Donnerstag beeinflussen könnten:
-SNB, EZB-Entscheidungen
-Schwedischer und irischer Verbraucherpreisindex (beide Nov)
-US PPI (Nov.)