Das erste Mal seit etwa drei Monaten hat das Disneyland in Shanghai seine Tore wieder für Besucher geöffnet.

Am Montag strömten wieder Tausende in den Freizeitpark. Und obwohl Mickey Mouse und Co. wie gewohnt die Gäste begrüßten, hat sich einiges seit dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie verändert. Jeder Besucher ist verpflichtet, eine Atemschutzmaske zu tragen und Abstand zu anderen zu halten. Zudem werden die Temperaturen genommen, um mögliche Erkrankte zu identifizieren. "Ich denke, dass sich Touristen durch diese Maßnahmen wohlfühlen", sagte der 29-jährige Kay Yu. Er war um 4 Uhr aufgestanden, um zu den ersten zu gehören, die Disneyland Shanghai wieder besuchen. "Es ist, wie nach Hause zu kommen." Es sei ein magischer Tag.

Der Vorzeige-Freizeitpark von Walt Disney macht mit der Wiedereröffnung den Anfang. Die anderen fünf sind weiterhin geschlossen und kosten den US-Konzern täglich hohe Summen. Allein im abgelaufenen Quartal beliefen sich die Kosten auf 1,4 Milliarden Dollar. Der Konzerngewinn brach um mehr als 90 Prozent ein. Vor der Coronavirus-Pandemie, die weltweit inzwischen mehr als 280.000 Menschenleben forderte, strömten jährlich mehr als zehn Millionen Gäste nach Disneyland Shanghai. Nun sollen es täglich maximal rund 16.000 Leute sein und damit etwa ein Fünftel der ursprünglichen Menschenmassen. Die ersten Tage waren schnell im Voraus ausgebucht.

Um die Ansteckungsgefahr zu minimieren, wurden nicht nur alle Paraden und Feuerwerke gestrichen, sondern auch Spielplätze und Theaterveranstaltungen im Inneren. Der für das operative Geschäft zuständige Park-Manager Andrew Bolstein sagte, die meisten Attraktionen seien geöffnet und mehr könnten hinzu kommen - abhängig von den Regierungsauflagen und der Situation. Erst am Wochenende gab es den ersten bestätigten Covid-19-Fall in Wuhan - dem Epizentrum des Ausbruchs - seit mehr als einem Monat. Insgesamt wurden am Sonntag in China 17 Fälle gezählt und damit so viele wie seit dem 28. April nicht mehr. "Die Pandemie ist noch nicht vorüber und das Virus hat mich sehr ängstlich gemacht", sagte Besucherin Chen Xue.