FRANKFURT (dpa-AFX) - Die hohe Verunsicherung an den Finanzmärkten hat den Euro am Montag deutlich belastet. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1740 US-Dollar. Am Morgen hatte sie noch bei 1,1872 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1787 (Freitag: 1,1833) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8484 (0,8451) Euro.

Die Sorgen über hohe Zahlen an Corona-Neuinfektionen in wichtigen Ländern der Eurozone belasteten den Eurokurs. Vor allem Spanien und Frankreich sind von vielen Neuinfektionen betroffen. Neben dem Dollar profitierte der japanische Yen von der Verunsicherung. Beide Währungen werden in Phasen der Unsicherheit oft gesucht.

Belastet wurde der Euro auch durch Nachrichten aus dem Bankensektor. Im Kampf gegen internationale Geldwäsche gibt es nach Recherchen eines internationalen Journalisten-Netzwerks nach wie vor erhebliche Defizite. In dem Datenleck geht es nach Angaben des Recherche-Netzwerks auch um Fälle bei der Deutschen Bank und anderen europäischen Großbanken.

Unterdessen setzte die türkische Lira ihre Talfahrt fort. Zum Euro und zum US-Dollar fiel sie zeitweise auf Rekordtiefststände. Die gestiegene Unsicherheit treibt noch mehr Anleger aus der Lira. Die Türkei wurde von der Corona-Krise ebenfalls hart getroffen. Zudem befindet sich die Inflation auf einem hohen Niveau. Angesichts des Verfalls der türkischen Lira und der hohen Inflation müsste die Notenbank ihre Zinsen eigentlich anheben. Die Notenbank steht jedoch laut Beobachtern unter erheblichem Druck des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan, der niedrige Zinsen zur Stützung der Konjunktur verlangt.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,91608 (0,91318) britische Pfund, 122,70 (123,49) japanische Yen und 1,0761 (1,0776) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1891 Dollar gehandelt. Das waren etwa 59 Dollar mehr als am Vortag./jsl/fba