FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Donnerstag leicht angezogen. Am Vormittag wurde die Gemeinschaftswährung zu 1,1780 US-Dollar gehandelt und damit leicht höher als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag auf 1,1770 Dollar festgesetzt. Ein starker Anstieg der Corona-Neuinfektionen in Deutschland zeigte am Morgen keine Auswirkungen am Devisenmarkt.

Marktbeobachtern zufolge hat der Devisenmarkt seine Enttäuschung über die abgesagten Stimulusgespräche in den USA überwunden, unter anderem da sich die Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi offen gezeigt hatte, auf einige Forderungen des US-Präsidenten Donald Trump einzugehen. "Die Nervosität im Markt ließ sichtlich nach, klassische Risiko-Währungen wie die schwedische Krone und der australische Dollar legten zu", sagte Esther Reichelt, Devisenexpertin der Commerzbank.

Das Protokoll der jüngsten Zinssitzung der US-Notenbank Fed konnte am Devisenmarkt keine Impulse setzen. Am Mittwochabend hatte die Fed die Mitschrift veröffentlicht. Demnach wurde die Projektion grundsätzlich bestätigt, dass der Leitzins in den USA bis 2023 quasi bei Null bleiben wird. Außerdem wurde die US-Regierung ermahnt, die Wirtschaft im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise zu unterstützen. Das Risiko einer unzureichenden Unterstützung sei derzeit größer als das Risiko, "zu viel zu tun", hieß es./ssc/jkr/mis