FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Montag unter Druck geblieben. Die Gemeinschaftswährung sackte in der Nacht unter 1,22 US-Dollar und fiel bis auf 1,2167 Dollar. Zuletzt lag der Kurs für einen Euro bei 1,2189 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag noch auf 1,2250 (Donnerstag: 1,2276) Dollar festgesetzt.

Belastet wird der Euro von der breit angelegten Stärke des Dollar gegenüber allen wichtigen Währungen. Börsianer verweisen dabei auf den weiteren Anstieg der Renditen am Markt für US-Staatsanleihen. Dort rentieren zehnjährigen Anleihe mittlerweile klar über ein Prozent, was dem höchsten Niveau seit März vergangenem Jahres entspricht. Angesichts der Hoffnungen auf eine wirtschaftliche Erholung spiegelt das höhere Renditeniveau die Aussicht auf moderat steigende Inflationsraten wider. Von einem Anziehen der wirtschaftlichen Aktivitäten in den USA würde der Dollar profitieren.

Zur Bekämpfung der Corona-Krise strebt der künftige US-Präsident Joe Biden ein weiteres billionenschweres Konjunkturpaket an. Auf die Frage eines Reporters, ob das von ihm gewünschte Paket ein Volumen von drei Billionen Dollar (fast 2,5 Bio Eur) haben könnte, sagte Biden, es werde angesichts der schweren Wirtschaftskrise ein teures Paket werden: "Die Antwort ist, ja, es wird ein Gesamtpaket in Billionenhöhe werden."

Der Vize-Präsident der US-Notenbank Fed, Richard Clarida, hatte derweil am Freitag deutlich gemacht, dass er wegen der Entwicklung der Renditen nicht besorgt sei. Clarida sagte darüber hinaus, dass er nicht mit einer Reduzierung der Anleihekäufe im Verlauf des Jahres rechnet./la/jkr/jha/