FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag etwas zugelegt. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1636 US-Dollar und damit etwas mehr als im frühen Handel. Die Kursausschläge hielten sich aber insgesamt in Grenzen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,1634 Dollar festgesetzt.

Schwache Konjunkturdaten aus Deutschland hatten den Euro nur kurz belastet. Sowohl die Industrieproduktion als auch die Ausfuhren enttäuschten im Juli. Fachleute führten die Entwicklung nur zum Teil auf den von den USA ausgehenden Handelsstreit zurück. Sie verwiesen zudem auf Ferieneffekte und die Einführung eines neuen Abgastests in der Autoindustrie (WLTP). Unabhängig davon habe die deutsche Wirtschaft keinen guten Start in das dritte Quartal erwischt, kommentierte Commerzbank-Experte Ralph Solveen.

In den USA steht am Nachmittag der monatliche Arbeitsmarktbericht der Regierung auf dem Kalender. Es werden abermals robuste Zahlen erwartet, wobei die nach wie vor verhaltene Lohnentwicklung besondere Beachtung findet. Die Entwicklung der Löhne hat über die Inflation großen Einfluss auf die Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve.

Ein wenig von seinen Vortagesverlusten erholt hat sich am Freitag der russische Rubel. Der Euro war am Donnerstag über die Marke von 80 Rubel gestiegen und der US-Dollar bis auf fast 70 Rubel geklettert. Am Donnerstag hatte Russlands Regierungschef Dmitri Medwedew die Notenbank aufgefordert, die Zinsen zu senken.

Dies war laut Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank, das "ziemlich ungeschickteste" was man im Umfeld der Schwellenländerkrise hätte tun können. "Dass Notenbank-Chefin Elvira Nabiullina gleich dagegen hielt und in einer Rede ihre falkenhafte Haltung bekräftigte, hat Schlimmeres verhindert", so Leuchtmann. Einen weiteren derartigen Ausrutscher könne der Rubel allerdings nicht gebrauchen./jsl/tos/fba