FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag seine anfänglichen Kursverluste ausgeweitet. Er entfernte sich damit etwas vom jüngsten Mehrjahreshoch. Zeitweise rutschte die Gemeinschaftswährung bis auf 1,2245 Dollar und wurde gegen Mittag etwas höher bei 1,2264 Dollar gehandelt. Am Mittwoch hatte der Euro noch bei 1,2349 Dollar den höchsten Stand seit April 2018 erreicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag auf 1,2338 Dollar festgesetzt.

Die Tumulte am Sitz des US-Parlaments in Washington haben am Devisenmarkt keine starken Reaktionen hervorgerufen. Nach Einschätzung der Devisenexpertin Esther Reichelt von der Commerzbank sind die Ereignisse für viele Anleger "nicht unbedingt überraschend" angesichts der Stimmungsmache im Anschluss an die Präsidentschaftswahl im November. "Entsprechend werden die chaotischen Zustände in Washington vom Devisenmarkt zwar als schockierend angesehen, aber letztendlich als nichts weiter als eine vorübergehende Ablenkung gewertet", sagte Reichelt.

Marktbeobachter sprachen von einer Gegenbewegung, so dass der Euro seinen Höhenflug vorerst nicht weiter fortsetzen konnte. Zuletzt war das Marktgeschehen von einer ausgeprägten Dollar-Schwäche geprägt gewesen. Unter anderem hatte die Aussicht auf eine steigende Inflation in den USA die amerikanische Währung belastet.

Wirtschaftsdaten aus der Eurozone spielten in diesem Umfeld keine große Rolle. Der von der EU-Kommission erhobene Economic Sentiment Indicator (ESI) ist im Dezember überraschend stark gestiegen. Die Einzelhandelsumsätze sind hingegen im November deutlicher als erwartet gefallen. Die Verbraucherpreise in der Eurozone sind im Dezember im Jahresvergleich wie erwartet erneut leicht gefallen./jsl/jkr/jha/