FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch zugelegt. Die Hoffnung, dass es doch noch eine Lösung im Brexit-Streit gibt, stützte den Euro zum US-Dollar. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1765 US-Dollar. Am Mittag war sie noch bis auf 1,1720 Dollar gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1750 (Dienstag: 1,1787) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8511 (0,8484) Euro.

Die Europäische Union (EU) will die von Großbritannien gesetzte Frist für eine Einigung auf einen Handelspakt ignorieren und intensiv weiter verhandeln. Dies geht aus einem Entwurf des Abschlussdokuments zum EU-Gipfel hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Der britische Premierminister Boris Johnson hatte mit dem Rückzug vom Verhandlungstisch gedroht, falls bis 15. Oktober kein Kompromiss mit der EU gefunden ist.

Die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtete zudem unter Berufung auf ungenannte Quellen, dass Großbritannien die Verhandlungen mit der Europäischen Union doch nicht abbrechen will, wenn bis zu diesem Donnerstag keine Einigung kommt. Von den Meldung profitierte aber vor allem das britische Pfund, dass zu allen Währungen zulegte. Großbritannien würde laut Ökonomen aufgrund seiner geringeren Größe stärker als die EU unter einem Scheitern der Gespräche leiden.

Der Euro war zuletzt durch die hohe Unsicherheit an den Finanzmärkten belastet worden. Beobachter nennen neben den Verhandlungen mit Großbritannien vor allem zwei Gründe: Die angespannte Corona-Lage in Europa und die feststeckenden Verhandlungen über neue Konjunkturhilfen in den USA. Der US-Dollar wurde als Weltleitwährung gesucht.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,90395 (0,90591) britische Pfund, 123,70 (124,38) japanische Yen und 1,0738 (1,0734) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1907 Dollar gehandelt. Das sind rund 16 Dollar mehr als am Vortag./jsl/la/he