FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag erneut zugelegt. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1641 US-Dollar. In der Nacht hatte sie nur knapp über 1,60 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1655 (Montag: 1,1604) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8580 (0,8618) Euro.

Der Dollar war bereits am Montag nach enttäuschenden US-Industriedaten unter Druck geraten. Die Industrieproduktion war im September überraschend gesunken. Am Dienstag kamen schwache Daten aus der US-Bauwirtschaft hinzu. Während die Zahl der neu begonnenen Wohnungsbauten im September überraschend gefallen ist, ging die Zahl der Baugenehmigungen stärker als von Analysten erwartet zurück. Der Dollar gab zu allen wichtigen Währung nach.

Eine geldpolitische Wende in der Eurozone bleibt trotz gestiegener Inflationserwartungen in weiter Ferne. Der französische Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau erwartet trotz der aktuellen hohen Inflation weiterhin keine baldige Zinserhöhung. Es gebe keinen Grund, nächstes Jahr die Zinsen anzuheben. Villeroy de Galhau, der auch im EZB-Rat über die Geldpolitik mitentscheidet, geht nach wie vor davon aus, dass die derzeit hohe Inflation eine vorübergehende Erscheinung sei. Die Aussagen belasteten den Euro jedoch nicht, da sich andere Vertreter der Notenbank ähnlich geäußert hatten.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84275 (0,84438) britische Pfund, 133,12 (132,46) japanische Yen und 1,0716 (1,0712) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1772 Dollar gehandelt. Das waren rund sieben Dollar mehr als am Vortag./jsl/bek/he