NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag vom Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) ordentlich Rückenwind erhalten. Der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung stieg zuletzt auf 1,1686 US-Dollar. Im europäischen Mittagshandel wurden vor dem Entscheid zeitweise noch weniger als 1,16 Dollar bezahlt. Die EZB setzte den Referenzkurs somit auch deutlich tiefer auf 1,1593 (Mittwoch: 1,1617) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8626 (0,8608) Euro.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat wie erwartet an ihrer lockeren Geldpolitik festgehalten. Erst bei der Sitzung am 16. Dezember will der Rat der EZB entscheiden, wie es mit den milliardenschweren Anleihekäufen weitergeht und welche Schritte folgen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde geht aber davon aus, dass das Anleihekaufprogramm Pepp im März 2020 enden wird. Dies stützte den Euro etwas. "Die EZB sieht die Phase höherer Inflation immer noch als vorübergehend an, ist aber in ihrer Inflationsanalyse viel ausgewogener geworden, was den Weg für eine weitere Verringerung der Anleihekäufe im Dezember ebnet", kommentierte Carsten Brzeski, Chefvolkwirt von ING.

Die enttäuschenden Daten zum US-Wirtschaftswachstum belasteten umgekehrt den US-Dollar. Die US-Wirtschaft hat in den Sommermonaten deutlich an Schwung verloren. "In dieser Gemengelage erscheint ein vorsichtiges Vorgehen der Fed ratsam", folgerte Ralf Umlauf von der Helaba mit Blick auf den Zinsentscheid der Währungshüter in der kommenden Woche. Laut Umlauf wird erwartet, dass die Anleihekäufe gedrosselt werden, Zinserhöhungen aber noch auf sich warten lassen./jsl/tih/he