FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag einen Teil seiner Kursgewinne vom Vortag wieder abgegeben. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1662 US-Dollar, nachdem sie im Vormittagshandel noch bis auf 1,1722 Dollar gestiegen war. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1689 (Donnerstag: 1,1620) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8555 (0,8606) Euro.

Händler führten die Verluste beim Euro auf eine Dollarstärke zurück. Führende US-Notenbanker sprachen sich abermals für weitere Straffungen der Geldpolitik aus. Es sei an der Zeit, zu einer konventionellen Geldpolitik zurückzukehren, sagte Charles Evans, Chef der regionalen Notenbank von Chicago. Zwei weitere Zinsanhebungen in diesem Jahr wären demnach nicht überraschend. Auch Robert Kaplan, Präsident der regionalen Notenbank von Dallas, sprach sich für weitere schrittweise Zinsanhebungen aus.

Hinzu kamen ein überraschend starker Anstieg der US-Industrieproduktion im August sowie eine deutlich aufgehellte Verbraucherstimmung in den USA im September. Am Vortag hatte der Euro noch von einer Dollar-Schwäche aufgrund schwacher US-Inflationsdaten profitiert.

Der russische Rubel gewann kurz vor dem Wochenende deutlich an Wert, nachdem die russische Notenbank überraschend erstmals seit 2014 ihren Leitzins angehoben hatte. Zudem wurden weitere Erhöhungen nicht ausgeschlossen. Die Währungshüter reagieren mit dem Schritt auf eine steigende Inflation. Der Rubel stieg gegenüber dem US-Dollar zwischenzeitlich um über ein Prozent, gab aber zuletzt einen Teil seiner Gewinne wieder ab.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89228 (0,89000) britische Pfund, 130,75 (129,68) japanische Yen und 1,1274 (1,1265) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London auf 1201,95 (1209,80) Dollar festgesetzt./tos/jsl/men