FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag etwas nachgeben. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0546 US-Dollar. Im frühen Handel hatte sich der Euro noch Richtung der Marke von 1,06 Dollar bewegt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,0559 Dollar festgesetzt.

Besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus Deutschland stützten den Euro nicht. So haben sich die Konjunkturerwartungen des Mannheimer Forschungsinstituts ZEW im Mai auf niedrigem Niveau aufgehellt. Die Beurteilung der Lage trübte sich hingegen zum dritten Mal seit Beginn des Ukraine-Kriegs ein.

"Die Finanzmarktanalysten dürften zumindest etwas erleichtert darüber sein, dass aus Russland weiterhin Gas fließt", schreibt Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Allerdings verharrten die Konjunkturerwartungen auf Niveaus, die nach wie vor auf eine bevorstehende Rezession schließen ließen. Die Industrie sei weiterhin von den Lockdowns in China "schwerwiegend" betroffen. "Gleichzeitig ist immer deutlicher absehbar, dass die hohen Teuerungsraten den Verbraucher belasten."

Der Euro bewegt sich seit Anfang Mai ungefähr auf dem aktuellen Niveau. Zuvor war er noch merklich unter Druck geraten und Ende April auf ein Fünfjahrestief von 1,0471 Dollar gefallen. Vor allem die erwarteten Zinserhöhungen in den USA stützten den Dollar. Es zeichnet sich jetzt aber zunehmend eine Zinswende auch in der Eurozone ab. Allerdings dürfte die EZB die Zinsen vorsichtiger als die US-Notenbank anheben./jsl/bgf/mis