FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag vor neuen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) nachgegeben. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1715 US-Dollar und damit knapp einen halben Cent weniger als im Tageshoch. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,1727 Dollar festgesetzt.

Belastet wurde der Euro vor allem durch den stärkeren US-Dollar. Die amerikanische Währung profitiert schon seit einigen Tagen von ihrem Status als globale Reservewährung. Grund ist die sich zuspitzende Corona-Lage in Europa und den USA. Viele Anleger sind verunsichert und steuern deshalb den Dollar an. Darunter leiden andere Währungen wie der Euro.

Am Donnerstag blicken die Finanzmärkte auf die europäische Geldpolitik. Am frühen Nachmittag entscheidet die EZB über ihren Kurs. Fachleute rechnen überwiegend nicht mit einer Reaktion auf die zunehmend angespannte Corona-Lage. Es wird vermutet, dass sich die Notenbank bis zu ihrer nächsten Sitzung im Dezember Zeit lässt. Ein Grund dafür ist der ausreichende Spielraum, den das billionenschwere Wertpapierkaufprogramm PEPP noch bietet.

In den USA gibt die Regierung eine erste Schätzung für das Wirtschaftswachstum im Sommerquartal bekannt. Nach dem drastischen Einbruch im Frühjahr infolge der ersten Corona-Welle wird mit einer starken Gegenbewegung gerechnet. Zukunftsweisend dürfte eine solche Entwicklung aber nicht sein, da sich auch in den Vereinigten Staaten die Corona-Lage wieder verschärft./bgf/ssc/fba