FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Dienstag unter 1,19 US-Dollar gerutscht. Die Gemeinschaftswährung litt unter der starken US-Währung und notierte am Nachmittag bei 1,1893 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1888 (Montag: 1,1910) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8412 (0,8396) Euro.

Geprägt wurde der Handelstag von der jüngst gestiegenen Verunsicherung der Anleger wegen der ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus, die die aktuelle Konjunkturerholung in Europa gefährdet. Vor diesem Hintergrund waren als vergleichsweise sichere Anlagen neben dem Dollar auch der japanische Yen und der Schweizer Franken gefragt. Im Gegenzug mieden die Anleger neben dem Euro auch andere Währungen wie die norwegische Krone oder den australischen sowie den neuseeländischen Dollar.

Am Devisenmarkt komme der Delta-Variante angesichts ihrer länderübergreifenden Ausbreitung offenbar eine größere Bedeutung zu, schrieben Experten der Bank Unicredit. Aber bis jetzt scheine sie nur ein zusätzlicher Störfaktor zu sein, anstatt eine neue schwere Welle der globalen Risikoaversion auszulösen.

Aktuelle Konjunkturdaten hingegen bewegten den Euro zuletzt kaum. So hat sich in Deutschland zwar der Preisauftrieb nach fünf Anstiegen in Folge etwas verlangsamt. Die Jahresinflationsrate lag im Juni bei 2,3 Prozent. DZ Bank-Chefvolkswirt Michael Holstein aber sprach von einer "kurzen Verschnaufpause". Bereits im Juli könnte die Drei-Prozent-Marke geknackt werden.

Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Juni aufgehellt und ist auf den Stand kurz vor der Corona-Krise gestiegen. Dies belastete den Euro jedoch nur etwas.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85948 (0,85710) britische Pfund, 131,54 (132,13) japanische Yen und 1,0965 (1,0969) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1755 Dollar gehandelt. Das waren rund 23 Dollar weniger als am Vortag./la/bgf/jha/