FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag unter hohem Druck gestanden. Nachdem er bereits am Donnerstagabend unter die Marke von 1,20 US-Dollar gesackt war, sank der Kurs bis Freitagmittag in Richtung 1,19 Dollar. Zeitweise fiel die Gemeinschaftswährung auf ein Dreimonatstief von 1,1915 Dollar. Zuletzt kostete sie etwas mehr. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag noch deutlich höher auf 1,2034 Dollar festgesetzt.

Während der Euro deutlich nachgibt, befindet sich der Dollar im Aufwind. Die amerikanische Währung erhält seit Donnerstagabend starken Rückenwind, da sich US-Notenbankchef Jerome Powell sehr zurückhaltend zu dem jüngsten Anstieg der Kapitalmarktzinsen geäußert hat. Der Anstieg der Renditen ist Folge der sehr lockeren Finanzpolitik der neuen US-Regierung, die billionenschwere Konjunkturhilfen anstrebt. Der Dollar profitiert, weil höhere Zinsen Geld in die USA lockt.

Powell habe sich zwar zu dem Zinsanstieg am US-Markt geäußert, kommentierten die Analysten der BayernLB. Allerdings habe er keine konkreten Gegenmaßnahmen angekündigt. Der Auftritt Powells wurde an den Märkten fieberhaft erwartet, da der Zinsanstieg für erhebliche Verunsicherung unter Anlegern sorgt. Einige Marktteilnehmer hatten sich wohl deutlichere Worte vom Fed-Chef gewünscht.

Am Nachmittag stehen neue Daten vom US-Arbeitsmarkt im Mittelpunkt. Die Regierung veröffentlicht ihren monatlichen Jobbericht. Es wird mit einem anhaltenden Stellenaufbau bei stabiler Arbeitslosenquote gerechnet. Der Arbeitsmarkt wurde durch die Corona-Krise hart getroffen. Noch immer sind Millionen Menschen mehr arbeitslos als vor der Pandemie./bgf/jsl/jha/