FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch nachgegeben und ist in Richtung 1,18 US-Dollar gefallen. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung im Tief 1,1811 Dollar und damit etwas weniger als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,1860 Dollar festgesetzt.

Auslöser der Euro-Verluste war der auf breiter Front stärkere US-Dollar. Die amerikanische Währung profitierte von der insgesamt trüberen Marktstimmung. Der Dollar gilt unter Anlegern als Reservewährung, die in ungemütlicheren Marktphasen verstärkt nachgefragt wird.

Unter erhöhtem Druck stand zur Wochenmitte die türkische Lira, die durch Äußerungen von Notenbankchef Sahap Kavcioglu belastet wurde. In einer Rede stellte der Zentralbanker in Aussicht, dass die Notenbank der niedrigeren Kerninflation künftig ein stärkeres Gewicht beimessen werde. Am Markt wurden die Bemerkungen als Vorbereitung auf eine lockerere Geldpolitik gedeutet. Die Lira leidet seit langem unter einer hohen Inflation, die durch eine lockere Linie der Notenbank zusätzlich angefacht werden könnte.

Zur Wochenmitte halten sich die Impulse durch Konjunkturdaten in Grenzen. Es stehen kaum Wirtschaftszahlen von größerer Bedeutung auf dem Programm. In den USA könnte zwar der am Abend anstehende Konjunkturbericht (Beige Book) der Notenbank Federal Reserve Interesse auf sich ziehen. Allerdings handelt es sich um eine Betrachtung der jüngeren Vergangenheit mit begrenzter Aussagekraft für die künftige Geldpolitik./bgf/stk