FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch wie auch viele andere Währungen zum US-Dollar unter erhöhtem Druck gestanden. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1730 Dollar, nachdem sie in der Nacht bei fast 1,18 Dollar gestanden hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag noch auf 1,1832 Dollar festgesetzt.

Neben dem Euro verbuchten auch das britische Pfund sowie der australische und neuseeländische Dollar deutliche Kurseinbußen. Die türkische Lira setzte ihren Sinkflug fort und fiel zu Dollar und Euro abermals auf Rekordtiefstände.

Ausschlaggebend für den festen Dollar ist die erhöhte Unsicherheit an den Finanzmärkten. Der Dollar wird als weltweite Reservewährung in unruhigen Zeiten verstärkt nachgefragt. Hauptgrund ist die zunehmend angespannte Corona-Lage in Europa und den USA. An den Märkten werden starke Einschränkungen des öffentlichen Lebens ähnlich wie während der ersten Corona-Welle im Frühjahr befürchtet.

Die wirtschaftlichen Belastungen neuer Einschränkungen könnten hoch ausfallen. Im Fall eines erneuten Lockdowns steige das Risiko einer zweiten Rezession in Deutschland deutlich, warnte Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer. Viele Unternehmen seien wegen des ersten Lockdowns im Frühjahr noch sehr geschwächt. "Man kann die Wirtschaft nicht wie eine Lampe ein- und abschalten, ohne dass es zu massiven Schäden kommt", mahnte Krämer./bgf/jkr/jha/