FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Donnerstag unter Druck geraten und auf den tiefsten Stand seit etwa einem Monat gefallen. Am Markt wurde auf verhaltene Aussagen der US-Notenbank Fed als Grund verwiesen. Die Aktienmärkte wurden dadurch ebenfalls belastet. Der Dollar als weltweite Reservewährung erhielt dagegen Auftrieb. Einige Marktteilnehmer begründeten die Dollar-Stärke auch mit der Auflösung von Finanzwetten auf einen schwächeren Dollar.

Am Vormittag kostete ein Euro 1,1780 US-Dollar. Zuvor war er mit 1,1738 Dollar auf den tiefsten Stand seit Mitte August gefallen. Der Kurs entfernt sich damit von dem Anfang September erreichten Zwischenhoch von etwas mehr als 1,20 Dollar.

Der Euro war bereits am Mittwochabend während der Zinssitzung der US-Notenbank unter Druck geraten. Die Fed hatte ihre Nullzinspolitik bestätigt und diese bis ins Jahr 2023 hinein signalisiert. Notenbankchef Jerome Powell äußerte sich verhalten zur Konjunkturentwicklung. Diese hänge stark von dem Fortgang der Corona-Pandemie ab.

Am Morgen teilte die japanische Zentralbank mit, ihre extrem lockere Geldpolitik fortzusetzen. Gegen Mittag gibt die britische Notenbank neue Entscheidungen bekannt. Es wird ebenfalls mit keinen größeren Richtungswechseln gerechnet. Allerdings könnten Hinweise auf künftige Lockerungen fallen. Experten rechnen derzeit damit, dass die Notenbank im Herbst zusätzliche Wertpapierkäufe beschließen könnte.

An Konjunkturdaten dürften die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA im Blick stehen. Sie geben Auskunft über die kurzfristige Entwicklung am Jobmarkt. Die Erholung von der Corona-Krise war zuletzt etwas ins Stocken geraten./bgf/zb