FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Donnerstag unter Druck geraten und auf den tiefsten Stand seit etwa einem Monat gefallen. Bis zum Mittag erholte sich die Gemeinschaftswährung aber wieder spürbar. Zuletzt kostete sie knapp 1,18 US-Dollar. Am frühen Morgen war sie mit 1,1738 Dollar auf einen einmonatigen Tiefstand gefallen.

Am Markt wurde die Dollar-Stärke mit verhaltenen Aussagen der US-Notenbank Fed erklärt. Die Aktienmärkte wurden dadurch belastet. Der Dollar als weltweite Reservewährung erhielt hingegen Auftrieb. Einige Marktteilnehmer begründeten die Dollar-Gewinne auch mit der Auflösung von Finanzwetten auf einen schwächeren Dollar.

Der Euro war bereits am Mittwochabend während der Zinssitzung der US-Notenbank unter Druck geraten. Die Fed hatte ihre Nullzinspolitik bestätigt und diese bis ins Jahr 2023 hinein signalisiert. Notenbankchef Jerome Powell äußerte sich verhalten zur Konjunkturentwicklung. Diese hänge stark von dem Fortgang der Corona-Pandemie ab.

Am Morgen teilte die japanische Zentralbank mit, ihre extrem lockere Geldpolitik fortzusetzen. Gegen Mittag gibt die britische Notenbank neue Entscheidungen bekannt. Es wird ebenfalls mit keinen größeren Richtungswechseln gerechnet. Allerdings könnten Hinweise auf künftige Lockerungen fallen. Experten rechnen derzeit damit, dass die Notenbank im Herbst zusätzliche Wertpapierkäufe beschließen könnte.

An Konjunkturdaten dürften die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA im Blick stehen. Sie geben Auskunft über die kurzfristige Entwicklung am Jobmarkt. Die Erholung von der Corona-Krise war zuletzt etwas ins Stocken geraten./bgf/jsl/stk