FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Montag Kursverluste hinnehmen müssen. Im Gegensatz dazu legte der US-Dollar zu vielen wichtigen Währungen zu. Am Mittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,0760 US-Dollar und damit etwas weniger als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs vor dem Wochenende noch deutlich höher auf 1,0937 Dollar festgesetzt.

Schon am Freitag war der Euro unter spürbaren Druck geraten. Auslöser waren robuste Zahlen vom US-Arbeitsmarkt. An den Finanzmärkten wurden die Daten als Hinweis auf mehr Zinsschritte gedeutet als zuletzt von der US-Zentralbank Federal Reserve erwartet. Die Entwicklung stellt ein Gegengewicht zu Mitte vergangener Woche dar, als Äußerungen aus mehreren großen Notenbanken als Beleg für eine nicht mehr ganz so straffe geldpolitische Linie aufgenommen worden.

Auftragsdaten aus der Industrie in Deutschland überraschten zu Wochenbeginn positiv, konnten den Euro aber nicht nennenswert stützen. Die Bestellungen stiegen im Dezember gegenüber dem Vormonat um 3,2 Prozent, wohingegen Bankvolkswirte im Schnitt mit lediglich plus 2,0 Prozent gerechnet hatten. Zudem wurde der kräftige Rückgang im November etwas schwächer ausgewiesen als bisher bekannt. Die jüngste Entwicklung deute darauf hin, dass die wirtschaftliche Abschwächung im Winterhalbjahr milder ausfallen dürfte, kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium.

Konjunkturdaten für die Eurozone fielen ebenfalls solide aus. Die monatliche Umfrage des Beratungsunternehmens Sentix hellte sich weiter auf. Eine Rezession in der Eurozone sei vorerst vom Tisch, interpretierte Sentix die Entwicklung in den vergangenen Monaten. "Vielmehr gewinnt das Szenario einer Stagnation an Kontur." Unter Stagnation verstehen Ökonomen konjunkturellen Stillstand ohne nennenswertes Wirtschaftswachstum./bgf/jkr/stk