FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Donnerstag zum US-Dollar und zum Franken zugelegt. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0855 US-Dollar und damit etwas mehr als am Morgen. Zeitweise war der Euro Richtung 1,09 Dollar geklettert, die Gewinne konnten aber nicht ganz gehalten werden.

Zum Franken hat der Euro auch zuletzt 0,9531 angezogen, nach 0,9516 Franken am Morgen. Derweil hat sich das Währungspaar USD/CHF seit dem Morgen pro Saldo kaum bewegt und wird zu 0,8779 nach 0,9778 gehandelt. Das Paar war Vorabend wieder unter die Marke von 88 Rappen gefallen.

Der Dollar gab am Donnerstag zu vielen Währungen im Kurs nach, am Markt wurde auf die gute Stimmung an den Aktienmärkten verwiesen. Der Dollar als Reservewährung war deshalb etwas weniger gefragt. Auch der japanische Yen, der eher von einer schlechten Marktstimmung profitiert, stand unter Druck.

Konjunkturdaten aus der Eurozone sandten durchwachsene Signale. Während sich die Stimmung im Dienstleistungssektor aufhellte, verschlechterte sie sich in der Industrie. Unter dem Strich stieg der Einkaufsmanagerindex von S&P Global, er liegt aber immer noch unter der Wachstumsgrenze von 50 Punkten. "Die Eurozone wandert allmählich aus der Rezession", kommentierte Ökonom Norman Liebke von der Hamburg Commercial Bank.

Unterdessen hat die EZB im vergangenen Jahr erstmals seit fast zwanzig Jahren wieder einen Verlust eingefahren. Hintergrund sind hohe Zinsausgaben wegen steigender Leitzinsen, die die Zinseinnahmen deutlich übersteigen. Auch für die nächsten Jahre rechnet die Notenbank mit Verlusten. Die EZB steht damit nicht allein, auch andere Zentralbanken wie die US-Notenbank Fed oder die SNB fahren hohe Verluste ein.

Am Nachmittag stehen einige Auftritte hochrangiger Notenbanker aus der Federal Reserve an. An Konjunkturzahlen werden die wöchentlichen Zahlen vom Arbeitsmarkt und Daten vom Immobilienmarkt erwartet.

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