VILNIUS (dpa-AFX) - Im stark betroffenen Litauen sind im Corona-Jahr 2020 deutlich mehr Menschen gestorben als im Vorjahr. Nach Angaben der nationalen Statistikbehörde vom Donnerstag gab es in dem baltischen EU-Land 43 400 Todesfälle - ein Anstieg um über 13 Prozent gegenüber 2019. Auch die Anzahl an Todesfälle pro 1000 Einwohner stieg deutlich von 13,7 auf 15,5 an. "Dies ist die größte Zunahme an Todesfällen in einem Jahr seit 1990", sagte Behördenvizeleiterin Inga Masiulaityte-Sukevic in Vilnius. Besonders in die Höhe geschnellt seien die Todeszahlen demnach im November und Dezember.

Zugleich sank die Geburtenquote auf den niedrigsten Stand seit drei Jahrzehnten. 2020 wurden in Litauen etwa 24 500 Kinder geboren - elf Prozent weniger als noch 2019. "Die Gesamtsituation ist nicht sehr erfreulich", sagte Masiulaityte-Sukevic der Agentur BNS zufolge. Auch Demografie-Experten zeigten sich besorgt über die Entwicklung.

Litauen mit seinen knapp drei Millionen Einwohnern kämpft seit dem Herbst mit rapiden steigenden Corona-Zahlen. Trotz eines Abflachens der Kurve zu Jahresbeginn weist der Baltenstaat nach Angaben der EU-Behörde ECDC gegenwärtig weiter eine der höchsten Infektionsraten in Europa auf. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie über 164 000 Corona-Fälle erfasst, 2346 Menschen starben./awe/DP/mis