Die Währungshüter kappten am Freitag den Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken mit Geld auf 0,25 Prozent von bislang 1,0 Prozent, wie die Norges Bank am Freitag in Oslo mitteilte. Es ist bereits die zweite Zinssenkung wegen der Pandemie innerhalb kurzer Zeit. Erst am 13. März wurde der Satz um einen halben Prozentpunkt nach unten gesetzt. "Seit die Norges Bank den Leitzins in der vergangenen Woche senkte, hat sich die Lage in der norwegischen Wirtschaft weiter verschlechtert", erklärten die Währungshüter. Der Zinsbeschluss fiel einstimmig.

Die Notenbank erklärte zudem, sie schließe eine weitere Zinssenkung nicht aus. Manche Analysten halten es für denkbar, dass sie in den kommenden Wochen den Satz auf null Prozent setzt. Aus Sicht des Bankhauses DNB sind sogar negative Zinsen in Norwegen möglich.

Kontinuierlich würden Maßnahmen geprüft um sicherzustellen, dass die Leitzinsen auch am Geldmarkt ankommen, teilte die Notenbank mit. Sie hatte bereits eine Reihe von Notfallschritten beschlossen, um die Märkte zu stabilisieren. Dazu gehörte auch die Warnung, sie werde womöglich zum ersten Mal seit mehr als zwei Jahrzehnten auf dem Devisenmarkt intervenieren. Die norwegische Krone hatte seit Jahresbeginn deutlich an Wert eingebüßt, wozu auch der kräftige Rückgang der Ölpreise beitrug.